28. Mai

Die Balkontomaten haben sich ganz prächtig gemacht:

Und denen im Garten gehts auch gut, die eine Ruthje setzt schon Früchte an:

Ansonsten war hier Schneckenfestival – es hat anscheinend fünf Tage durchgeregnet und die haben alles weggefuttert, was sie finden konnten.

Borlottibohnen – sind ganz wunderbar aufgegangen, Keimrate 100%, hat ihnen aber leider nix genützt:

Kürbisse – das war der schöne Black Futsu vom Markt, den ich am 17. ausgepflanzt hatte:

Bei den direkt gesäten hab ich einen ganz frischen (intakten) Keimling gesehen, Buttercup Burgess; weiß nur nicht ob das der erste oder der letzte ist …

Kartoffeln:

Der armen Feige haben sie obenrum alles abgenagt, nur ganz außen sind sie offenbar nicht hingekommen (oder sie waren zu faul):

Die Erdbirnen sind einen Kopf kürzer:

Und sogar Knoblauch haben die angefressen, das hab ich überhaupt noch nie gesehen oder gehört:

Naja, und eine schöne Erdbeerernte haben sie natürlich auch gehabt.

Von den Kohlpflanzen ist auch nicht mehr viel da und sogar der Neuseeländer Spinat ist ziemlich zerfressen … das Einzige, was die Viecher konsequent nicht anfassen, sind die bewährten Haferwurzen; auch die Süßkartoffeln haben sie einigermaßen ganz gelassen.

Immerhin von den Stangenbohnen sind noch ein paar übrig, und zum Nachstecken ist ja auch noch Zeit:

Der Feige (und allen anderen Jungbäumchen, auf dem Foto Mirabelle) hab ich jetzt Leimringe gemacht, damit das Viehzeug die in Ruhe lässt:

Und die letzten zwei Häuschentomaten ins Häuschen gepflanzt: eine Friesje und eine dritte Ruthje; Belegschaft dieses Jahr ist also jeweils von vorn nach hinten:

  • links: San Marzano, Green Zebra, Vierländer Platte, Friesje (alles Eigenbau)
  • hinten: Ruthje (Eigenbau)
  • rechts: Ruthje (Jungpflanze vom Bio-Stand am Markt), San Marzano (Jungpflanze), Ruthje (Jungpflanze vom Blumenmarkt), Unbekannt (Käseladen)

Die Roten Zoras und die Rote Murmel bleiben noch am Balkon, bis das Wetter wieder etwas weniger schneckenfreundlich ist.

Außerdem hab ich vorne nochmal Pastinaken, Petersilie und Rote Bete nachgesät – von den Pastinaken hatte ich immer mal ganz kleine Jungpflanzen gesehen und danach nie wieder was (warum wohl?), und die neulich ausgepflanzten Roten Beten schauen auch eher bedauerlich aus.

Der schöne Ysop am Weg hat den dauernassen Winter tatsächlich nicht überlebt – nur ein paar Pflanzen treiben spärlich aus:

Die meisten sind aber mausetot und lassen sich mit der Hand rausrupfen, weil die Wurzeln komplett morsch sind …

Die Leichenteile hab ich da jetzt rausgeholt, ein paar Pflanzen stehen noch und den Rest werd ich dann mit Stecklingen auffüllen. Oder mit Thymian; der hatte mit der Nässe gar kein Problem – ich hab da heute fast die Hälfte weggeschnitten (er war jetzt schon fast verblüht), damit man überhaupt noch vorbeikommt.

Dem Obst (bis auf die Erdbeeren) und den Blümchen gehts auch gut, Schneckenprobleme haben die ja keine – die Himbeeren setzen super an:

Die Stachelbeeren auch:

Und dem Finkenwerder-Ast am Zweitapfel kann man beim Wachsen zuschauen (vgl. Foto vom 21. Mai – in einer Woche hat sich der Austrieb fast verdoppelt!)

Der Salbei vorn am Zaun wird immer größer (es sind eigentlich zwei, das sieht man aber überhaupt nicht mehr, so wie die wuchern):

Die Wiese blüht, jetzt auch mit den schönen Glockenblumen:

Und hinten am Schuppen, wo seit wahrscheinlich 2 Jahren Kisten mit Gerümpel rumstehen und nicht weggeräumt werden, wächst zur Belohnung das hier:

Ich glaub, das ist ein Fingerhut mit Königsblüte? Werd ich ja sehen, wenn der Rest aufblüht.

Mitgenommen hab ich hauptsächlich einen Riesenhaufen Thymian, und was die Schnecken von den Erdbeeren und vom Spargel übriggelassen haben:

Sogar am Spargel haben die nämlich rumgefressen … den ausgewachsenen Pflanzen macht das glaub ich nicht mehr so viel, aber an den kleinen Stangen sind unten richtig große Löcher drin >.<

Im Lokalblatt ist das sogar Titelstory, seh ich grad:


In diesem Jahr werden viele junge Pflanzen Opfer von Nacktschnecken, genauer gesagt: Opfer der Spanischen Wegschnecke. „Das habe ich noch nie erlebt“, schildert Landschaftsgärtner Hartmut Clemen. Seit mehr als 20 Jahren kämpft der Leiter des Beratungszentrums des Floratriums in Horn-Lehe gegen die ungeliebten Weichtiere an. In diesem Jahr sei es auch im Lehr- und Erlebnisgarten des Landesverbandes der Gartenfreunde Bremen besonders extrem.

Was ist der Grund für die Schneckenplage?

„Ganz klar die Klimakatastrophe“, sagt Clemen. Die Winter seien zu mild, die Eier der Schnecken würden daher nicht mehr erfrieren, die Tiere sich dadurch stark vermehren. Dank der regenreichen Monate sind die Schnecken aktuell auch tagsüber besonders aktiv, sie lieben Feuchtigkeit.

Wer bei dem Namen Spanische Wegschnecke denkt, dass die Tiere eingewandert sind, irrt. „Nach neuesten Erkenntnissen stammt sie wohl entgegen bisheriger Annahmen nicht aus Spanien, sondern aus Mitteleuropa“, erklärt Bernd Quellmalz, Pressesprecher des BUND-Landesverbandes Bremen. Wie neue Studien des Biodiversität- und Klima-Forschungszentrums (BiK-F) sowie der Goethe-Universität Frankfurt am Main zeigen, wurden sie wohl nicht durch Obst- und Gemüseimporte nach dem Zweiten Weltkrieg von der Iberischen Halbinsel eingeschleppt, sondern kommen wahrscheinlich schon sehr lange in Deutschland vor. Seit den 1960er-Jahren taucht sie vermehrt und immer weiter nördlich und östlich auf.

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